BEWUSST KOCHEN
Bedeutung „sociali“ – abgeleitet von „socialis“ (lateinisch) – für die Gesellschaft
«Pasta sociali» ist ein Teil der Tagesstruktur des Sozialwerks neuewelt. Unsere Mitarbeiter – meistens Teilnehmer unserer Betreuungsprogramme – produzieren in einem geschützten Rahmen die diversen Pasta-Sorten mit viel Liebe und Hingabe. Oft wagen sie bei uns die ersten Schritte aus schwierigen Lebenslagen heraus, um neues Selbstvertrauen zu gewinnen. In einer Packung «Pasta sociali» steckt daher nicht nur hochwertige Handarbeit, sondern auch eine Menge Stolz auf eine grossartige Leistung.
Rückblick auf das Gründungsjahr 2016
Simon Schneider, gelernter Koch, rief 2016 «Pasta sociali» ins Leben. Auf Anhieb hatte das Sozialprojekt den gewünschten Erfolg: Die Mitarbeiter profitieren vom neuen Angebot und die Zahlen stimmen auch. Hinter Simon Schneider liegt ein gutes, aber auch anstrengendes erstes Jahr.
Das erste Jahr ist oft das Schwierigste, welches Fazit ziehst du für «Pasta sociali»?
Wir können rundum zufrieden sein. Wir konnten eine sinnvolle Tagesstruktur aufbauen. Und es funktioniert: Für die Bewohner der wg neuewelt ist «Pasta sociali» ein Gewinn.
Warum?
In erster Linie hilft «Pasta sociali» vielen eine geregelte Tagesstruktur aufzubauen. Aber nicht nur das. Die Arbeit trägt zu einem gesunden Selbstvertrauen bei. In der Pastaproduktion machen die Bewohner etwas Sinnvolles, worauf sie stolz sein können. Am Ende geniesst ein Kunde das Resultat ihrer Arbeit. Ausserdem machen sie bei «Pasta sociali» neue Erfahrungen. Die meisten haben noch nie in einer Lebensmittelproduktion gearbeitet. Da gibt es viel Neues zu lernen.
Übrigens wird bei uns viel gelacht und die Arbeit macht Spass.
Die Zahlen spielen aber bestimmt auch eine Rolle.
Klar! Auch die Zahlen lassen nichts zu wünschen übrig. Im ersten Jahr konnten wir eine ganze Tonne Pasta produzieren. Wir mussten einige Hürden überwinden, darum freut uns das Ergebnis sehr.
Wie sahen diese Hürden aus?
Der Anfang war ziemlich verzwickt. Besonders bis wir wussten, wie wir die Pasta trocknen müssen. Entweder sie war innen zu feucht und wurde schlecht oder sie wurde brüchig. Da ging schon mal die eine oder andere Charge verloren. Das war ziemlich frustrierend. Ich musste mich zuerst einlesen und herumfragen, was zu tun ist.
Gab es auch Highlights?
Ja, da fällt mir zum Beispiel ein Auftrag im Oktober ein. Wir hatten gerade in die Produktionsküche investiert, aber der Verkauf harzte und ich bekam Zweifel am Projekt. Dann, als alles fertig war, erreichte uns ein grosser Auftrag. 150 Kilogramm Pasta! Plötzlich stimmte das Timing perfekt. Da hat wohl Gott mitgeholfen.
150 Kilogramm, eine grosse Menge! War es schwierig, so viel zu produzieren?
Es war eine Herausforderung. Einige Wochen lang war Hochdruck angesagt. Das war intensiv, aber es gab uns die Gelegenheit, die Abläufe zu optimieren. Jetzt wissen wir, wie Aufträge dieser Grössenordnung zu bewältigen sind. Wir freuen uns schon auf den nächsten Auftrag!
Und wie geht es im neuen Jahr weiter?
Wir arbeiten an neuen Produkten, die aber noch in Entwicklung sind. Ich möchte ausserdem den Mitarbeitern gerne mehr Verantwortung übergeben. Das braucht aber Zeit. Und nicht zuletzt suchen wir stets neue Kunden, die wir mit unseren Köstlichkeiten beliefern dürfen.